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Arbeitnehmer

Kündigung: Wann ist es Zeit für einen Jobwechsel?

Stress mit Arbeitskollegen, keine Aufstiegsmöglichkeiten, ein lukratives Angebot: Die Gründe für einen Jobwechsel variieren. Welche Fragen Sie sich vor einer Kündigung aber in jedem Fall stellen sollten, erfahren Sie hier.

23. Januar 2017

Jeder vierte Arbeitnehmer in der Schweiz ist mit seinem Job unzufrieden und aktiv auf der Suche nach einer neuen Stelle. Dies zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Universum. Durch einen Jobwechsel erhoffen sie sich in erster Linie mehr Lohn oder bessere Aufstiegsmöglichkeiten. Stehen auch Sie vor der Frage eines Job- oder gar Berufswechsels? Sobald Zweifel an Ihrer aktuellen Tätigkeit aufkommen, ist es sinnvoll, die berufliche Situation zu reflektieren.

Fragen Sie sich als Erstes, wie glücklich Sie mit Ihrem Job sind. Wie fühlen Sie sich am Morgen, wenn Sie aufstehen, wie geht es Ihnen am Abend, wenn Sie ins Bett gehen? Graut es Ihnen bereits am Sonntag vor dem Montag, oder sind Sie motiviert und freuen sich auf eine spannende Woche? Fest steht: Wenn Ihre Arbeit Sie über längere Zeit psychisch und/oder physisch belastet, dann ist der Gedanke an eine Kündigung richtig. Nachfolgend haben wir die sieben häufigsten Gründe für einen Jobwechsel für Sie zusammengestellt.

1. Die Lohnsituation ist unbefriedigend

Ist das Gehalt angemessen, und entspricht es der branchenüblichen Entlöhnung? Wurden Sie bei Gehaltserhöhungen berücksichtigt? Der Lohn ist für die meisten Arbeitnehmer in der Schweiz auch heute noch der wichtigste und in vielen Studien am häufigsten genannte Grund für einen Jobwechsel. Wenn bei einem neuen Arbeitgeber mehr Geld winkt, sind 36 Prozent der Arbeitnehmer bereit, ihren Job zu kündigen, schreibt Ernst & Young in ihrer Jobstudie 2016.

2. Das Arbeitsklima stimmt nicht

Kommen Sie gerne ins Büro? Fühlen Sie sich wohl mit den Kollegen, dem Chef, und werden Sie von ihnen respektiert, wertgeschätzt, gefördert und motiviert? Das Arbeitsklima beeinflusst die Jobzufriedenheit massgeblich. Laut der erwähnten Jobstudie von E&Y fühlen sich 56 Prozent der Befragten durch ein gutes Verhältnis zu Kollegen besonders angespornt. 13 Prozent der Arbeitnehmer würden nach besagter Studie für eine bessere Unternehmenskultur den Arbeitgeber wechseln. Zum Bereich Arbeitsklima gehört auch das Thema Mobbing. In einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens GfK Switzerland AG und der 4N6 Factory gab jeder fünfte Arbeitnehmer an, in den letzten zwei Jahren Opfer von Mobbing geworden zu sein. Bevor eine Kündigung wegen des Arbeitsklimas ins Auge gefasst wird, sollten negative Stimmungen und Konflikte frühzeitig angesprochen und Unterstützung bei Vorgesetzten geholt werden. Arbeitgeber sind gesetzlich dazu verpflichtet, Persönlichkeit und Gesundheit des Personals zu schützen – dazu gehört auch der Schutz vor Mobbing.

3. Der Job bietet keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Werden Sie durch Ihren Job gefordert, erlaubt er Ihnen, neue Fähigkeiten und Fachkenntnisse zu erwerben? Ist es Ihnen möglich, an Fortbildungen, Kursen oder Konferenzen teilzunehmen? Gibt es die Chance, befördert zu werden? Bei der E&Y-Jobstudie geben immerhin über die Hälfte der Befragten an, dass sie intern keine Aufstiegsmöglichkeiten sehen; rund 40 Prozent aber würden sich wünschen, eine weitere Stufe auf der Karriereleiter zu erklimmen. Wird man trotz guter Leistung bei Beförderungen ständig übergangen, ist es vielleicht an der Zeit, den Job zu wechseln und nach neuen Möglichkeiten Ausschau zu halten.

4. Sie bekommen ein «besseres» Angebot

Neben finanziellen Gründen reizt Schweizer Arbeitnehmer an einem neuen Jobangebot vor allem die Tatsache, etwas Neues auszuprobieren. Knapp ein Drittel würde für interessantere Arbeitsinhalte ein Jobangebot annehmen. Mehr Verantwortung, Lohn, Entwicklungsmöglichkeiten – egal, was Sie zu einer Kündigung verleiten könnte, im Voraus ist es nicht immer leicht einzuschätzen, ob der neue Job zur beruflichen Erfüllung führt. Entscheidend bei einem Jobwechsel ist sicherlich, dass er keinen Karriererückschritt bedeutet.

5. Die Work-Life-Balance stimmt nicht

Fühlen Sie sich durch Ihren Job gestresst? Müssen Sie ständig erreichbar sein und haben kaum Zeit und Raum, um abzuschalten? Wer beruflich ständig unter Druck steht, gefährdet nicht nur seine Gesundheit, sondern belastet auch das Privatleben. Stundenlanges Pendeln, tägliches Im-Stau-Stehen: Verlieren Sie wertvolle Freizeit, weil sich Ihr Arbeits- und Ihr Wohnort geografisch weit entfernt befinden? Work-Life-Balance mag ein Modewort sein, nichtsdestotrotz ist das Abstimmen von Job und Privatem wichtig für ein ausgeglichenes, gesundes Leben. Gerät Ihre Work-Life-Balance ins Schwanken und lässt sie sich etwa durch ein effizientes Zeitmanagement, die Delegation oder Reduktion von Aufgaben nicht wieder ins Gleichgewicht bringen, dann ist es vielleicht an der Zeit, eine Kündigung in Betracht zu ziehen.

6. Die Leidenschaft und die Verbundenheit fehlen

Beruf oder Berufung? Wie viel Erfüllung eine Stelle Ihnen geben muss, entscheiden Sie ganz alleine. Fehlen der Spass, die Freude an der Arbeit jedoch gänzlich und ist der Gang ins Büro täglich eine Qual, sollten Sie darüber nachdenken, Ihren Job zu wechseln. Es spielt aber nicht nur eine Rolle, was wir tun, sondern auch, für wen wir es tun. Welche Meinung haben Sie von Ihrem Arbeitgeber? Sind Sie stolz, für ihn zu arbeiten, oder reden Sie heimlich schlecht über ihn? In der Schweiz sind Beschäftigte Ihrem Arbeitgeber gegenüber sehr loyal: Vier von fünf Arbeitnehmern (81 Prozent) sagen von sich, dass sie sich ihrem Arbeitgeber verbunden fühlen. Gar keine Verbundenheit zum Arbeitgeber verspüren laut E&Y lediglich 4 Prozent.

7. Dem Unternehmen geht es schlecht

Häufen sich die Anzeichen, dass ein Unternehmen in Schieflage gerät, könnte auch der eigene Job in Gefahr sein. In solch einer Situation lohnt es sich, seinen Lebenslauf zu aktualisieren und unter Umständen nach neuen Jobmöglichkeiten Ausschau zu halten. Wie merken Sie, dass es dem Unternehmen schlecht geht? Ein plötzlicher Einstellungsstopp, Restrukturierungen, unerklärbare Kündigungen, ausweichende Kommunikation von Vorgesetzten: Solche Hinweise sollten Sie zumindest stutzig machen. In der Schweiz schätzen allerdings knapp 90 Prozent der Arbeitnehmer ihren Job als sicher ein, nur gerade 12 Prozent glauben, dass ihr Arbeitsplatz gefährdet ist. Ein Fünftel der durch E&Y Befragten würden ihre Stelle für eine höhere Jobsicherheit kündigen.

Handeln Sie nicht im Affekt!

Bevor Sie sich definitiv für einen Jobwechsel entscheiden, sollten Sie sich im Klaren sein, dass der perfekte Job wohl kaum existiert. Es gibt immer Tage, Projekte, Situationen, die unbefriedigend sind. Handeln Sie bei solchen Entscheidungen nicht im Affekt und aus rein emotionalen Gründen. Reflektieren Sie Ihre berufliche Situation gründlich, wägen Sie Positives und Negatives ab. Überwiegen die negativen Punkte und gelingt es Ihnen trotz Bemühungen nicht, Ihre Jobsituation zum Guten zu wenden, dann werden Sie aktiv.

Infos

Wichtige Tipps für die Bewerbung haben wir Ihnen im Dossier Bewerbungstipps zusammengefasst.