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Networking: Tipps für mehr Vitamin B

Das persönliche Beziehungsnetz ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Karriere. Zwar gibt es die «geborenen Netzwerker», doch Networking will gelernt sein. Denn es gibt Dos und Don’ts, über die man sich nicht hinwegsetzen sollte.

26. August 2016

«Bei uns wird eine Stelle frei – wär das nicht etwas für dich?» Es ist kein Geheimnis: Wer seine Kontakte nutzt, kommt schneller und leichter ans Ziel. Dabei nehmen zwar Online-Networking-Plattformen wie Xing und LinkedIn eine wichtige Rolle ein, aber auch im digitalen Zeitalter ist der persönliche Kontakt unerlässlich. Denn nur so lassen sich Bindungen stärken, und nur so lernt man Leute (richtig) kennen. Doch nicht allen gelingt das «Netzwerken» gleich gut. Vieles – oder sagen wir sogar: das meiste – ist aber lernbar. Mit unseren Dos und Don’ts sind Sie auf dem richtigen Weg.

Networking Dos

Seien Sie sich selbst. Zum Glück sind alle Menschen verschieden. Stehen Sie zu sich und Ihren Fähigkeiten. Authentisches Auftreten ist überzeugender und sympathischer als kurzfristiges Imponieren. Sie hören lieber zu? Wunderbar! Der Gesprächspartner wird es schätzen, wenn Sie ihm aufmerksam zuhören. Und ganz wichtig: Networking mit Spass, Freude und ohne Erwartungshaltung betreiben.

Ziehen Sie sich bequem an. Klar, Dresscodes müssen berücksichtigt werden, und der Trainingsanzug ist auch nicht die richtige Wahl. Aber ziehen Sie etwas an, in dem Sie sich wohl fühlen. Keine zu enge Hose oder für die Frauen: keine zu hohen Schuhe, wenn Sie diese nicht gewohnt sind.

Achten Sie auf Ihre Körpersprache. Schauen Sie Ihrem Gesprächspartner offen in die Augen. Sonst wirken Sie desinteressiert. Stehen Sie aufrecht und gerade, wechseln Sie nicht immer von einem Bein aufs andere. Das wirkt nervös. Lehnen Sie sich leicht (!) vor, das signalisiert Interesse. Aber Achtung: Halten Sie trotzdem genügend Abstand. Wenn Sie durch den Raum gehen, laufen Sie zielstrebig. Wer ziellos herumstreift, sieht aus, als ob er nicht weiss, was er hier soll. Und natürlich: lächeln! Das wirkt sympathisch.

Machen Sie mal Pause. Für Networking muss man hellwach sein. Anregende Gespräche führen, Interesse zeigen, nachfragen. Wer müde ist und gähnt, ist kein interessanter Gesprächspartner. Darum: Legen Sie auch einmal eine Pause ein. Gehen Sie an die Bar oder kurz an die frische Luft. Und wenn Sie immer noch zu müde sind: Es ist keine Schande, auch einmal nach Hause zu gehen.

Zeigen Sie echtes Interesse. Merkt das Gegenüber, dass man nur an ihm oder ihr interessiert ist aufgrund des Status und des Nutzens, den man daraus ziehen kann, kommt das nicht gut an.

Machen Sie sich Notizen. Je grösser Ihr Beziehungsnetz wird, desto schwieriger ist es, den Überblick zu bewahren. Notieren Sie sich daher wichtige Dinge wie den letzten gemeinsamen Anlass, Gemeinsamkeiten, Namen der Kinder, Geburtstage. So können Sie auch leichter an alte Gespräche anknüpfen.

Seien Sie geduldig. Es braucht Zeit, bis eine Beziehung gefestigt ist. Ein einmaliges Treffen genügt nicht, Beziehungen müssen regelmässig gepflegt werden. Reputation, Kompetenz und Glaubwürdigkeit werden langsam aufgebaut.

Networking Don’ts

Netzwerkanlässe als Verkaufsplattform nutzen. Eine Todsünde: Nutzen Sie einen Networking-Anlass nie dazu, Ihre Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. An solchen Anlässen geht es um Beziehungen und um Menschen, nicht um Produkte. Siehe auch obigen Punkt «Zeigen Sie echtes Interesse».

So viele Kontakte wie möglich sammeln. Auch lockere Bekanntschaften tendieren dazu, fester zu werden. Und Beziehungspflege braucht Zeit. Darum: Gewichten Sie Ihre Kontakte. In manche Beziehungen lohnt es sich, mehr Zeit und Energie zu stecken. Denn ein paar gute Kontakte – dafür die richtigen – sind wertvoller als unzählige lose.

Auf die Kontaktaufnahme warten. Wer immer nur reagiert, wird nicht weiterkommen. Werden Sie selbst aktiv.

Nicht nachhaken. Zwei bis spätestens (!) drei Tage nach dem ersten Treffen sollten Sie sich bei der Person noch einmal melden. Sagen Sie, dass Sie sich gefreut haben, sie kennen zu lernen, und sich über ein Wiedersehen freuen würden. Sonst versiegt der Kontakt.

Nach einem Job fragen. Tun Sie es nicht. Fragen Sie Ihr Gegenüber nicht direkt, ob er oder sie einen Job für Sie habe. Das bringt die Person nur in Bedrängnis. Was Sie aber tun können: im Gespräch beiläufig erwähnen, dass Sie sich gerade beruflich neu orientieren.

Unvorbereitet sein. Schauen Sie vor einem Anlass immer die Teilnehmerliste an und informieren Sie sich über die für Sie wichtigen Personen. Dieses Wissen kann als Gesprächseinstieg dienen. Überlegen Sie sich zudem Themen, über die Sie reden könnten, sowie gute Einstiegsfragen. Zum Beispiel: «Wie fanden Sie den Vortrag?» oder «Was mögen Sie an Ihrem Beruf am liebsten?» Offene Fragen, also solche, die man weder mit Ja noch mit Nein beantworten kann, eignen sich am besten.

Kein Networking betreiben. Auch wenn Sie eher introvertiert sind, nicht netzwerken ist keine Option. Führen Sie sich aber in diesem Fall vor Augen: Sie haben als introvertierte Person nicht einen schlechteren Kommunikationsstil als extrovertierte Leute, nur einen anderen.

Übrigens:

Finanzfachleute haben schon bald eine Chance, dies alles anzuwenden. Im September und Oktober finden an verschiedenen Standorten die Finanz Clubs von Careerplus statt.