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Salärstudie HR: Gut vorbereitet ins Lohngespräch

Verdiene ich genug? Ist der Lohn meiner Mitarbeitenden angemessen und fair? Die neuste Salärstudie gibt einen umfassenden Überblick über die Löhne im HR. Und ist damit auch ein Leitfaden für faire Löhne. Die Studie zeigt auf, wer am besten verdient und was zu einer Lohnerhöhung beiträgt.

29. Juni 2023

Ein fairer Lohn motiviert, zeigt die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden und wirkt sich positiv auf die Arbeitgebermarke aus. Sowohl für Arbeitnehmende wie für die Unternehmen ist die Lohnfrage essenziell. Verdiene ich angemessen? Ist der Lohn meiner Mitarbeitenden fair? Unsere neuste Salärstudie beantwortet diese Fragen, indem sie einen umfassenden Überblick über die Löhne im HR bietet. Acht relevante HR-Profile – vom HR-Assistenten über den Payroll-Spezialisten bis zur HR-Leiterin – sowie die beiden verwandten Profile «Administrative Assistant» und «Executive Assistant» bilden den Kern der Studie. Für jedes Stellenprofil zeigt die Studie auf, wie sich Ausbildung, Erfahrung, Sprachkenntnisse sowie Region und Wirtschaftszweig auf den Lohn auswirken. Dadurch ist die Salärstudie nicht nur ein wertvoller Anhaltspunkt für Lohngespräche, sondern auch ein Leitfaden für faire und angemessene Löhne. Und somit ein wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit. 

Die wichtigsten Aussagen der Studie

  1. Fremdsprachenkenntnisse beeinflussen den Lohn positiv
    Fremdsprachenkenntnisse sind eines der ausschlaggebenden Argumente für eine Lohnerhöhung. Beherrschen beispielsweise HR-Spezialist:innen zwei Fremdsprachen, verdienen sie im Median jährlich 13 500 Franken mehr als Berufskolleg:innen ohne Fremdsprachenkenntnisse. Es verwundert daher nicht, dass alle in der Studie untersuchten Profile mindestens zwei Fremdsprachen beherrschen. Bei den Leiter:innen Personaladministration sprechen über die Hälfte gar mehr als zwei Fremdsprachen. Der Lohnunterschied ist frappant: Wer in dieser Position nur eine Fremdsprache spricht, verdient im Median jährlich rund 12 750 Franken weniger. 
  2. Weiterbildung zahlt sich aus
    Dass sich Aus- und Weiterbildungen auszahlen, zeigt sich ebenso bei allen Jobprofilen. HR-Assistent:innen mit einem eidgenössischen Fachausweis verdienen beispielsweise 13 250 Franken mehr als mit allein einer Berufslehre. Auch wenn HR-Leiter:innen in ein Studium investieren, steigt ihr Gehalt – um 16 Prozent. Dasselbe bei den Payroll-Spezialist:innen: Das höchste Salär wird mit der Ausbildung zur/zum Personalfachfrau/-mann mit eidgenössischem Fachausweis erreicht. Der Berufsweg mit operativer Erfahrung wird in dieser Position also am besten honoriert.
  3. Erfahrung schlägt sich im Lohn nieder
    Es überrascht nicht, dass insbesondere die Erfahrung und die Führungsspanne für den Lohn ausschlaggebend sind. So haben beispielsweise HR-Leiter:innen mit fünf oder mehr Mitarbeitenden Ende Jahr 17 500 Franken mehr auf dem Lohnkonto als mit einem Team, das «nur» bis zu vier Mitarbeitende umfasst. 
  4. Durchschnittlicher Bruttolohn im HR und die Spitzenverdiener
    Wer im HR arbeitet, verdient im Schnitt mehr als im schweizerischen Durchschnitt: Der mediale HR-Bruttojahreslohn liegt bei 105 250 Franken – 31 Prozent höher als der schweizerische Durchschnittslohn. Den höchsten medialen Bruttojahreslohn erhalten HR-Leiter:innen mit 139 500 Franken. 
  5. Die lukrativsten Wirtschaftszweige und Arbeitsorte
    HR-Fachpersonen im Banking/Finanzwesen erhalten mit 118 500 Franken mit Abstand den höchsten Jahreslohn (Medianwert). Die niedrigsten Medianlöhne finden sich in der Dienstleistungsbranche und im Handel. Als Arbeitsort lohnt sich die Region Zürich: Hier erhalten HR-Mitarbeitende den höchsten Lohn. Die Zentral-, Nordwest- und Westschweiz sowie das Mittelland befinden sich im mittleren Feld und weichen nur gering voneinander ab. Am unteren Ende der Skala sind die Ostschweiz und das Tessin.
  6. Ist der Lohn fair? Praktischer Lohnrechner
    Die Salärstudie bietet ein Formular zur Lohnberechnung. Mit diesem finden Sie in wenigen Minuten heraus, ob Ihr Lohn oder derjenige Ihrer Mitarbeitenden auch tatsächlich marktgerecht ist. Oder nutzen Sie unseren Online-Lohnrechner . 

Möchten Sie mehr erfahren? Laden Sie die aktuelle Salärstudie HR jetzt kostenlos herunter. 

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Nachgefragt: Gabriela Gentilini Managing Partner bei Artemia Executive

Frau Gentilini, Sie unterstützen Unternehmen darin, ein ausbalanciertes Verhältnis zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen zu erreichen. Warum ist Lohntransparenz für Unternehmen wichtig?
Die Entlöhnung wird durch Lohntransparenz nachvollziehbar und fair. Eine totale Offenlegung der Saläre ist dabei nicht nötig, Lohnbandbreiten können ausreichend sein. Ein faires Lohnraster führt dazu, dass die Leistung und nicht das Verhandlungsgeschick für das Salär ausschlaggebend ist. Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Glauben, sexueller Ausrichtung hat somit weniger Chance. 

Wie trägt die Salärstudie dazu bei?
Sie gibt einen guten Anhaltspunkt für den Lohnrahmen und die Lohnforderungen. Beruht der Lohn fair auf der Basis der Anforderungen, ist er für die Mitarbeitenden nachvollziehbar. Das Unternehmen signalisiert damit, dass es die Leistungen der Mitarbeitenden wertschätzt. Klare Lohnrahmen steigern ausserdem die Attraktivität des Unternehmens – vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ein wichtiger Vorteil. 

Warum sollten sich Unternehmen mit Diversity auseinandersetzen?
Studien belegen, dass Unternehmen mit diversen Teams ihre Innovationskraft und Profitabilität steigern. Diverse Teams reagieren in einer Krise schneller und besser und können besser auf vielfältige Kundenwünsche eingehen. Nicht zuletzt stärkt Diversität die Attraktivität eines Unternehmens. 

Zu guter Letzt: Wie spricht man Lohnthemen am besten an? 
Argumentieren Sie faktenbasiert, nicht emotional. Die Studie unterstützt dieses Vorhaben, denn sie erlaubt einen Quervergleich der eigenen Lohnforderung mit marktüblichen Löhnen. Wobei diese stark branchen- und erfahrungsabhängig sind. Arbeitgeber:innen entnehmen der Salärstudie lohnabhängige Kriterien je Profil.