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Arbeitgeber

Personalauswahl: So erhalten Sie aussagekräftige Referenzen

Auf der Suche nach den passenden Kandidaten holen fast alle Unternehmen Referenzen ein. Doch wirklich zufrieden damit sind nicht viele. Denn Standardfragen bringen oft keine neue Erkenntnis. Es geht aber auch anders.

01. Oktober 2015

Eine Umfrage von Careerplus liefert deutliche Ergebnisse: Obwohl 95 Prozent der befragten Unternehmen Referenzen einholen, sind nur 65 Prozent zufrieden damit. Die Gründe liegen auf der Hand. Referenzauskünfte sind stark subjektiv gefärbt.

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​​Referenzauskünfte gelten in Schweizer Firmen als nur mässig zuverlässiges Selektionsinstrument

Einen erheblichen Aufwand hat, wer die Aussagen prüfen will. Ausserdem bringen die immergleichen Fragen auch die immergleichen Antworten. Mit einigen Kniffen kann die Qualität der Referenzauskunft aber erheblich verbessert werden:

  • Legen Sie den Grundstein für die Referenz bereits im Interview: Die Antwort des Bewerbers auf «Wie würde Sie Ihr ehemaliger Vorgesetzter beschreiben?» kann mit der entsprechenden Frage an den Vorgesetzten abgeglichen werden. Und liefert so einen Hinweis auf die Selbsteinschätzung.
  • Objektivieren Sie die Aussagen: Dies erreichen Sie z.B. mittels Einstufung auf einer Zahlenskala. «Sie sagen, Frau Meier war bei Kollegen geschätzt. Was bedeutet das auf einer Skala von 1 bis 10?» könnte eine solche Frage lauten. Und: Fragen Sie immer nach den konkreten Ereignissen, die zu einer Beurteilung geführt haben.
  • Beachten Sie die Rahmenbedingungen: Wichtig sind die Dauer der Zusammenarbeit zwischen Referenzgeber und Bewerber, die eingesetzten Methoden zur Leistungsbeurteilung und auch, wie weit zurück die Zusammenarbeit liegt.
  • Stellen Sie Fragen zur Persönlichkeit: Denn Eigenschaften wie Loyalität oder Belastbarkeit offenbaren sich erst nach längerer Zusammenarbeit.
  • Gleichen Sie negative Referenzen ab: Der Bewerber sollte die Möglichkeit haben, zu negativen Äusserungen des Referenzgebers Stellung zu nehmen.
  • Stimmen Sie Ihre Fragen auf das Profil der zu besetzenden Stelle ab: Erstellen Sie dazu einen Referenzleitfaden, der den Gesprächseinstieg und -abschluss sowie einige stellenunspezifische Fragen vorgibt.
  • Machen Sie Werbung in eigener Sache: Nutzen Sie die Gunst der Stunde und machen Sie Ihre Firma beim Referenzgeber bekannt. Und erweitern Ihr Netzwerk um wertvolle Kontakte.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag in der Oktoberausgabe von «PersonalSchweiz». Hier können Sie den ganzen Artikel als PDF herunterladen.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie in unserem White Paper «Der gläserne Kandidat. Möglichkeiten und Grenzen bei der Personalauswahl». Hier kostenlos zum Herunterladen.